Kapitel 1

Die Praxis des Förderunterrichtes ändern: Recht, Interessenvertretung und Innovation

von Gordon L. Porter and Diane Richler

Es steht in einem ironischen Zusammenhang, dass genau die Organisationen, die zuerst die Bildung von Kindern mit geistiger Behinderung legitimierten, jetzt für die Demontage von Systemen kämpfen, die durchaus ein Produkt dieses Erfolges sind. Schon zur Zeit, als die kanadische Vereinigung für gemeinschaftliches Leben (CACL) eine Arbeitsgruppe einrichtete, die sich damit befasste Themen der Interessensvertretungsbewegung von Menschen mit geistiger Behinderung zu entdecken, wurde der Integration in der Bildung eine hohe Priorität zugedacht. Das Ziel der Vereinigung ist die Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung innerhalb ihrer Gemeinschaften zu fördern. Dabei liegt der Fokus auf ihren Bürgerrechten (der Macht ihre Rechte auszuüben), ihrer Inklusion (als vollwertige Mitglieder ihrer Gemeinschaft), und ihrer Selbstbestimmtheit (der Kraft eigene Entscheidungen zu treffen).

Rioux (1988) zeigt auf, in welchem Maße Fachdienste, auf dem Muster der sozialen Minderwertigkeit von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung aufbauen. Demzufolge wurde die Art der Pflege und Behandlung, die ihnen zur Verfügung steht, genauso wie die Gesetze, die Politik und die Programme, lediglich auf der Basis einer Stigmatisierung entwickelt. Kriterien typischer Programme schließen Menschen mit geistiger Behinderung systematisch aus und rechtfertigen das Bedürfnis nach parallelen und separierierenden Systemen.